Sport und Endometriose
Von Endometriose betroffene Frauen profitieren in gleichem Mass von den positiven Gesundheitswirkungen körperlicher Aktivität wie Frauen, die nicht an der Erkrankung leiden. Prinzipiell können von Endometriose betroffene Frauen alle Sport- und Bewegungsarten ausüben, die ihnen Spass machen und nicht aufgrund anderer Erkrankungen ausgeschlossen sind. Gerade bei zuvor geringer körperlicher Aktivität sollte jedoch der Haus- oder Frauenarzt aufgesucht und besprochen werden, ob es Bedenken gegen die angestrebte Betätigung gibt. Auch die optimale Belastung sollten gerade untrainierte Frauen schon im Vorfeld des Trainings mit ihrem Arzt klären. Eventuell lohnt es auch, gemeinsam mit dem Arzt einen Trainingsplan aufzustellen, der zur Orientierung bei der körperlichen Belastung dienen kann.
Darüber hinaus sind zwei weitere gesundheitliche Aspekte zu beachten. Endometriosebeschwerden treten zumeist im Umfeld der Regelblutung auf, wenn die zuvor aufgebaute Gebärmutterschleimhaut ihr grösstes Volumen erreicht und anschliessend vom Körper abgestossen wird. Während das abgestossene Gewebe und Blut aus der Gebärmutter auf natürlichem Weg abfliessen können, ist das bei Endometrioseherden ausserhalb der Gebärmutter in der Regel nicht der Fall. Die Folge sind Schmerzen und eine Entzündung des Gewebes im Umfeld der Endometrioseherde.
Schmerzen sind ein Hinweis darauf, dass der Organismus geschädigt wird oder geschädigt werden könnte. Aus gesundheitlicher Sicht macht es daher keinen Sinn, körperlich aktiv zu sein, wenn Schmerzen die Folge sind oder durch die körperliche Betätigung verstärkt werden.
Während akuter Endometriosebeschwerden sollten betroffene Frauen deshalb ihr Bewegungsprogramm an den Symptomen ausrichten. Je nach Lage der Krankheitsherde im Körper können unter Umständen nur noch Übungen für die Arme und Schultern oder auch gar keine körperliche Aktivität mehr möglich sein. In diesen Fällen gilt es – bei aller Freude an der Bewegung –, vernünftig zu sein und mit Sport und körperlicher Betätigung auszusetzen, bis die Beschwerden wieder abgeklungen sind.